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Ostern, Ostern, Auferstehn. Lind und leis die Lüfte wehn. Hell und froh die Glocken schallen:
Osterglück den Menschen allen!
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Vom Eise befreit sind Strom und Bäche Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück; Der alte Winter, in seiner Schwäche, Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die gründende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes, Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben; Doch an Blumen fehlt's im Revier, Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen Nach der Stadt zurück zu sehen! Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor. Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn, Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern, Aus Handwerks- und Gewerbesbanden, Aus dem Druck von Giebeln und Dächern, Aus den Straßen quetschender Enge, Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sie nur, sie! wie behend sich die Menge Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breite und Länge So manchen lustigen Nachen bewegt, Und, bis zum Sinken überladen, Entfernt sich dieser letzt Kahn. Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel, Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein.
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Die Eier sind so gut versteckt, sehn prächtig aus und bunt gefleckt, mal sehn ob man sie alle findet,
und alle Ecken tief ergründet, denn keines bleibe unentdeckt.
Doch eines ist mir jetzt schon klar, genau so wie im letzten Jahr, als Mutter wieder Möbel rückt,
da ruft sie plötzlich ganz verzückt, hier liegt ein Osterei für war.
Beim Werkeln ruft nun auch der Vater, von gestern abend noch nen Kater, im Werkzeugkasten liegt ein Ei,
was ist das für ne Alberei, ich muss wohl langsam zum Psychater.
So wolln wir diesmal beim verstecken, gleich aussparn komplizierte Ecken, denn Schokoeier die ein Jahr,
sind nur noch eine Rutschgefahr, gefährden Beine und das Becken.
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Ein Hase sagt zum andren Hasen, ich mach das langsam nicht mehr mit, die Menschen sind so aufgeblasen,
das ist doch zum davonzurasen, wann hörn sie endlich auf damit.
Sie denken, wir könn Eier legen, versuchen dazu anzuregen, doch könn wir sie nicht mal verstecken,
das woll`n die Leute auch nicht checken, man kann sie nicht dazu bewegen.
Wir wolln sie in dem Glauben lassen, bevor sie uns noch richtig hassen, denn ob wir legen oder nicht,
wir landen doch als Hauptgericht, und werden diese Welt verlassen.
Denn Undank ist der Welten Lohn, drum sage ich ganz ohne Hohn, und könntets du auch Eier legen,
es lohnt sich gar nicht aufzuregen, die Pfanne wär dein letzter Lohn.
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Unterm Baum im grünen Gras Sitzt ein kleiner Osterhas'! Putzt den Bart und spitzt das Ohr,
Macht ein Männchen, guckt hervor. Springt dann fort mit einem Satz Und ein kleiner frecher Spatz Schaut jetzt nach, was denn dort sei. Und was ist's? Ein Osterei!
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Karfreitag ist er erst gestorben, die Welt danach erst recht verdorben,
denn statt zu trauern und gedenken, wolln wir uns bunte Eier schenken, und von Geschäften nur umworben.
Zur Weihnachtszeit, wenn er geboren, ist aller Frohsinn abgeschworen,
wird wehmütig manch Lied gesungen, bis aller Frohsinn abgeklungen, und klingt wie Hohn in meinen Ohren.
Ich will das alles nicht vermiesen, denn keiner ist drauf angewiesen,
soll jeder feiern wie er mag, es bleibt auch so ein Ehrentag, hab einmal nur drauf hingewiesen.
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Im hohen grünen Gras, da sitzt ein Osterhas'. Er schaut sich um nach allen Ecken,
um Eier zu verstecken.
Ein Nestchen was er sieht, von einem kleinen Kind. Er legt hinein viele Ostereier, zur frohen Osterfeier.
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Vom Erdenstaub zu reinen, blauen Lüften Dringt weit der Blick in ersten Frühlingstagen,
Und höher steigt der mächt'ge Sonnenwagen, Die Erde sehnt nach Blättern sich und Düften, Und heilige Geschichten uns dann sagen Was sich geahnet in des Herzens Klüften.
Er ist erstanden aus den Todesgrüften, Und wie vergebens war der Menschen Zagen, Ja so ersteht die Welt der Himmelsgaben Mit jedem Jahre neu, die Knospen brechen, Und nichts ist unsrer Liebe zu erhaben,
Sie gibt uns alles in den Wonnebächen, Die nach dem Eingang Flur und Aug' durchgraben, Das Unsichtbarste will zum Lichte sprechen.
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